
Meine schlimmsten Befürchtungen
Als meine Kinder noch Mini-Kids waren, habe ich mich immer sehr vor der Teenager-Zeit gefürchtet. In meiner Fantasie sah ich mich bereits täglichen Streitereien und Machtkämpfen ausgesetzt, unfähig noch eine einigermassen konstruktive Diskussion mit meinen Heranwachsenden zu führen. Heute sind sie 16 und 17,5 Jahre alt. Und ja, es gibt ab und zu Unstimmigkeiten, aber diese liegen in weiter Ferne von meinen damaligen Schreckensbildern. Und ich schätze die Diskussionen und ihren Blickwinkel auf das Leben.
Die tieferliegenden Herausforderungen
Richtig bewusst wurde mir diese vor etwa 13 Jahren auf dem Spielplatz. Eine Mutter wollte den Streit zwischen ihren Kindern schlichten: «Hör sofort auf deinen Bruder zu schlagen, sonst kriegst du ein paar hinter die Ohren!» ….hmmm…. finde den Fehler!
Ein ebenso tragisches Beispiel: Eine Mutter ranzt im Restaurant ihre Teenagertocher an: «Jetzt iss endlich deinen Teller auf, du bist ja bereits so dünn, da kommt man sich neben dir ja vor wie ein Fressmonster.» Noch Fragen?
Zwei kleine Beispiele für hunderte Situationen, wo Eltern unreflektiert und auf schmerzvolle Weise die eigenen ungelösten Themen ihren Kids aufdrücken.
Oft sind es auch gut gemeinte Aktionen, aus dem Nichtbewusstsein, welche unsere Kids nicht dienlich sind. Eltern, die sich von ihren Kindern den letzten Nerv rauben lassen, weil diese keine Grenzen gesetzt kriegen. Väter und Mütter, welche als Kind unter einer sehr autoritären Erziehung gelitten haben, wollen zu jedem Preis vermeiden, dass ihr Nachwuchs dieselben emotionalen Wunden erleiden muss und meinen alles durchgehen, erlauben und heranschaffen zu müssen.
Ein möglicher Lösungsansatz
Ich bin keine Kinderpsychologin und keine Familientherapeutin. Ich schreibe hier als Mutter, Schwester, Freundin, Patentante, Cousine und Bewusstseins-Schmiedin.
Gerade in Bezug auf Kindererziehung nehmen für mich Bewusstseinsarbeit und die Verbindung zur Intuition, zur eigenen inneren Stimme, den höchsten Stellenwert ein. Ergänzt um die Einstellung, dass wir sowieso nie die perfekten Eltern sein werden und eben genau deshalb die perfekten Eltern sind. Da bin ich dem Papa meiner Kinder echt dankbar. Wir haben nämlich zu Beginn unserer Elternzeit gemeinsam abgemacht, dass wir nicht den Anspruch haben unsere Kinder fehlerfrei zu erziehen, wir geben einfach unser Bestes. Auch wenn wir heute nicht mehr zusammen sind und unsere Erziehungsmethoden sich oft unterscheiden, ist diese Abmachung ein stabiler Grundstein geblieben.
Meine pers. Tipps



Schaue dir deine eigenen Wunden aus der Kindheit an.
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Erlöse dich vom Anspruch, dass du ein perfekter Vater/eine perfekte Mutter sein musst. Führe dein Kind in Verbindung mit deiner Intuition.
Entdecke, was dein Kind wirklich von dir braucht.
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Als junge Mutter hat mich zudem das Buch: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück – Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit, von Jean Liedloff, sehr inspiriert.
Besonders die Stelle im Buch, wo beschrieben wird, wie die Yequana-Indianern im Dschungel Venezuelas die Führung ihrer Kinder im Alltagsleben handhaben. Anstatt sie von jeder gefährlicher Grube zu beschützen oder darauf zu achten, dass sie nicht im Dschungel verloren gehen, signalisieren sie ihren Kindern durch entspanntes, jedoch achtsames Sein bereits früh, dass die Knirpse für sich und ihre Sicherheit Mitverantwortung tragen. Wie oft schenkte mir diese Inspiration entspannte Spaziergänge, Nachmittage im Freien oder Einkäufe im Supermarkt, weil die Kids einfach wussten, dass es auch in ihrer Verantwortung war, dass sie bei mir blieben und sich nicht kopflos irgendwohin verirren konnten. Heute in der Teenagerzeit äussert es sich dadurch, dass ich ihnen noch nie eine zeitliche Vorgabe für das Nachhausekommen nach einem Abend mit Freunden gemacht habe. Was ich frage ist: «Wann bist du zu Hause?» Und die Vorschläge waren bisher immer mehr als okey.
Summa Summarum
Unsere Kids brauchen Eltern, die ihren eigen Mist auf die Reihe kriegen und sich durch ihre Intuition führen lassen, um die heranwachsende Generation durch die anstehenden Herausforderungen navigieren zu können.
Ein Möglichkeit für dich
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Nadya (Montag, 24 August 2020 20:58)
Ooo Gabriela, wie schön du das auf den Punkt brings. Vielen Dank �
Gabriela (Montag, 24 August 2020 22:08)
Und ich glaube du mit deinen Talenten kannst gaaaaaanz viel dazu beitragen! Drücki Gabriela
Corinna (Montag, 21 September 2020 14:19)
Liebe Gabriela
Schöner Beitrag...ich habe das Buch von Liedloff auch gelesen und finde es sehr spannend und wunderschön auch. Liebe Grüsse Corinna
Julia ausm Chiemgau (Samstag, 11 September 2021 17:25)
Tausend Dank, liebste Gabriela, für diesen essentiellen Beitrag!!! Sooooooo wichtig!!! <3